Freilichtmuseum Hagen

LWL Freilichtmuseum Hagen - Freilichtmuseum Hagen

Das Freilichtmuseum Hagen liegt im Hagener Ortsteil Selbecke im Mäckingerbachtal. Das ist im südöstlichen Ruhrgebiet. Hier geht es allerdings nicht, wie in vielen anderen Freilichtmuseen um den Alltag der ländlichen Bauern, sondern um die Geschichte des Handwerks und der Technik.

Das Westfälisches Landesmuseum für Handwerk und Technik (WFH) rekonstruierte auf ca. 42 Hektar 60 Werkstätten. In allen Gebäuden wird ein Thema, bzw. Beruf behandelt und die meisten davon sind betriebsbereit. Es wird regelmäßig produziert um den Besuchern einen Einblick zu verschaffen, wie zwischen dem Ende des frühindustriellen 18. und der Hochindustrialisierung Anfang des 20. Jahrhunderts handwerkliche Güter produziert wurden.

Der Eintritt im Freilichtmuseum Hagen

Der Eingang

Begrüßt werden wir vor der Kasse mit dem großen Lageplan. Vor allem wird darüber informiert, welche Werkstätten am Besuchstag bewirtschaftet werden und ob es Sonderveranstaltungen gibt.

Auf der Rückseite Gebäudes gibt es einen Shop, in dem die vor Ort hergestellten Produkte erworben werden können.

Erste Gebäude und Eindrücke im Freilichtmuseum Hagen

Feuer in der Schmiede

Nach ein paar Metern Fußmarsch kommt das erste kleine “Dorf”. So hat es sich für uns angefühlt. Vor allem rückblickend: Das ganze Gelände ist in Abschnitte eingeteilt und jeder hat sein eigenes Flair. Ob am Wegesrand, im Kreis oder sogar mit mehreren kleinen Straßen verbunden. Es fühlt sich für uns an, als ob wir im Urlaub sind und alte Dörfer besuchen.

Im ersten Abschnitt befindet sich auch gleich ein Kiosk und der Spielplatz. Hier können sich die die Erwachsenen und Kinder am Anfang und vor allem an Ende des Tages ausruhen und alles auf sich wirken lassen. Hier befinden sich auch die Kuhschellenschmiede, der Friseursalon und als Highlight der Messingstampfhammer. Es wird gezeigt, wie aus dünnem Blech Löwenköpfe im 19. Jahrhundert für Sofaverzierungen hergestellt werden.

 

Auf zum Schmiedemuseum und den Hammerwerken

Es gibt übrigens zwei Wege. Wir empfehlen den linken. Wenn man den Kupferhammer verlässt, anstatt den Weg am Wald zu nehmen, gehen wir einfach die Treppe hoch. So können wir einen kleiner Schwenk entlang am Wasser entlang spazieren, mit Blick auf das näherkommende Schmiedemuseum.

Ein Rundgang führt von Ausstellungsbereichen, die zeigen, wie Eisen gewonnen wird und in welchen Zusammensetzungen es geschmiedet werden kann, zu den „Räumen der Schmiede“.

In dem anschließend kommenden “zweiten Dorf”, gibt es eine Menge Werkstätte zu begutachten. Die verschiedensten Schmiedeberufe werden hier vorgestellt und auch die unterschiedlichsten Hammerwerke.

Wir waren vor allem von dem Hammerwerk “Ante” begeistert. Uns wurde vom Gesellen in fachmännischer Art gezeigt und erklärt wie “Schmiedeeisen Nägel” hergestellt wurden und vor allem noch werden. Auch jede gestellte Frage hat er bereitwillig beantwortet. An dieser Stelle auch ein dickes Dankeschön an dem Mitarbeiter! Wir standen mindestens 40 Minuten in der Schmiede und haben seinen Worten gelauscht.

 

Schmieden über Schmieden im Freilichtmuseum Hagen

Weiter durch die Landschaft entdecken wir “schnuckelige” Gebäude, die entlang des Weges stehen. Da gibt es die Kaffeemühlen-, Winden-, Ketten- und Nagelschmieden. Wie alle anderen Gebäude liebevoll eingerichtet und mit allem nötigen Werkzeug ausgestattet. Und das waren früher eine Menge. Wer sich Zeit nimmt, wird viele Kleinigkeiten entdecken, die auf das harte Handwerk hinweisen.

Am Ende des Weges erwartet uns das nächste “Dorf”. Und da geht es beim Sensenhammer gleich zur Sache. Ein riesiges Gebäude, mit Feuerstelle, zwei große Hämmern und ganz viel Lärm. Zumindest wenn der Geselle eine Sichel herstellt. Es wird alles genau erklärt, gezeigt und viele Fragen beantwortet.

 

Der Holz- und Papierbereich

Früher musste alles in einzelnen Fachbereichen hergestellt werden, heute übernimmt das meistens ein großes Unternehmen. Besucht werden können die Papiermühle, Papiermaschine, Pappenmühle und die Druckerei. Es wird über jegliche Produktionsart hinreichend informiert. Uns kam es so vor, dass wir gleich selber anfangen könnten zu produzieren.

In der Sägemühle wird gezeigt, wie Baumstämme bearbeitet werden und das Holz weiterverarbeitet wird. Leider gab es bei unserem Besuch keine Vorstellung, dafür allerdings nebenan in der Ölpresse. Und es ist wirklich interessant, wieviel Öl aus ein paar Handvoll Sonnenblumenkernen gewonnen wird, natürlich durch eine “Stampfmaschine”, die früher durch Wasser angetrieben wurde.

 

Wasserspielplatz und Zinkwalzwerk

Zum Glück wussten wir im Vorfeld nicht, dass ein Wasserspielplatz vorhanden war. Dann hätten wir noch ein paar Klamotten mehr mitnehmen müssen. Allerdings hatten wir Eltern Glück im Unglück, der Wasserspielplatz war wegen Sanierungsmaßnahmen geschlossen (Stand April 2019). Auch das Zinkwalzwerk nebenan hatte leider nicht geöffnet. Das waren aber an diesem Tag die einzigen geschlossene “Attraktionen”.

Brot für morgen besorgen

Im “letzten” Dorf gibt es nochmal viel zu entdecken. Ein paar Beispiele: Essigbrauerei, Gerberei, Seilerei, Färberei, Schreinerei, Sattlerei und Polsterei. Ungefähr 19 Gebäude mit noch mehr Berufen findet man hier. Spannend ist natürlich der Bäcker oder die Tabakfabrik. Erneut wird praktisch erklärt, wie die Waren hergestellt werden. Beim Bäcker kann natürlich frisch produziertes Brot erworben werden.

Im Kolonialwarenladen und in der Räucherrei werden frische und abgepackte Waren angeboten.

Wer eine große Pause machen möchte, kann sich beim “Gasthof zur Post” zu einer anständigen Brotzeit niederlassen.

 

Der Rückweg

Ich muss sagen, uns taten die Füße schon ein wenig weh. Nach knapp sechs Stunden auf den Beinen wünschten wir uns einen”Shuttle-Bus”.

Jetzt wird allerdings der “Weg entlang des Waldes” interessant. Wer den Rückweg nicht durch die “Dörfer” auf den schlängelnden Wegen zurücklegen möchte, der kann direkt und gerade aus zum Parkplatz gelangen. Der Weg ist minimal abschüssig, sodass es keinerlei Anstrengung bedarf, um zum Auto kommen. Auf der Strecke sind die “Dörfer” auch leicht von oben zu bewundern.

 

 

 

Veranstaltungen im Freilichtmuseum Hagen

Es gibt regelmäßig Events für die Besucher und vor allem für Kinder. Der Jahresplan kann auf der Homepage des Freilichtmuseums heruntergeladen werden.

Anfahrt, Öffnungszeiten, Preise

Anfahrt, Parken und Erreichbarkeit:
Mit der Deutschen Bahn bis Hagen Hauptbahnhof. Ab Hauptbahnhof mit Bus-Linie 512 Richtung Hagen Selbecke bis Haltestelle “Freilichtmuseum” oder mit Regionalbus 84 Richtung Kierspe/Feuerwehrgerätehaus bis Haltestelle “Freilichtmuseum”.

Adresse: Selbecker Straße 200, 58091 Hagen (Parkplätz sind kostenfrei)

Öffnungszeiten:

Das Freilichtmuseum hat von April bis Oktober (genaue Daten bitte der Webseite entnehmen) offen.

  • Dienstag bis Samstag: 9.00 – 17.30 Uhr
  • Sonntag: 9.00 – 18.00 Uhr
  • Montag: geschlossen
  • Feiertage (auch am Montag): 9.00 – 17.30 Uhr

Eintrittspreise:

Kinder und Jugendliche (bis einschließlich 17 Jahre), Schülerinnen und Schüler: frei

  • Erwachsene: 8 €
  • Ermäßigungsberechtigte: 4 €
  • mit LWL-Museumscard: frei
  • 5. April, 3. Mai, 6. September, 4. Oktober 2019: frei

Kioskpreise (Auszug – Stand 04/2019):

  • Hot Dog: 2,80 €
  • Mettwurst: 2,30 €
  • Bockwurst mit Brot: 2,50 €
  • Schmalzbrot: 2 €
  • Kakao: 2,50 €
  • Mineralwasser, Cola, Fanta etc., Apfelschorle, Pott Kaffee oder Tee (je 0,3 L): 2,20 €
  • Pils (0,33 L): 2,20 €
  • Weizenbier (0,5 L): 3,50 €
  • Eis am Stiel: Zwischen 1.30 € und 3 €

Unser Fazit über diesen Ausflug:

Wie schon erwähnt, waren wir sechs Stunden auf dem Gelände unterwegs. Und wir haben tatsächlich nicht alles geschafft. Ein paar Gebäude müssen wir uns bei einem erneuten Besuch ansehen.

Es wird auf jeden Fall durch die detaillierten Gebäude, die Feinheiten und tollen Vorführungen eine tolle Atmosphäre geschaffen.

Was besonders hervorzuheben ist, sind die sauberen Toiletten und vielen Sitzgelegenheiten. Das einzig Negative waren die doch etwas teuren Preise am Kiosk und Restaurant.

Wir kommen auf jeden Fall wieder und können jedem diesen Ausflug wärmstens empfehlen!


Tipps:

Sicht auf das Schmiedemuseum
  • Bitte genügend Flüssigkeit mitnehmen. Wir haben knapp drei Liter benötigt.
  • Plane den ganzen Tag ein. Am besten von 9 Uhr bis Kassenschluss.
  • Sobald die Sonne scheint, an Sonnen- und Kopfschutz denken.
  • Wenn du vor Ort kein Essen kaufen möchtest, denke an die Verpflegung.
  • In den Werkstätten sind Fotos nur ohne Blitz und Stativ erlaubt!
Link:

Zu guter Letzt …

… gibt es wie gewohnt noch viel mehr Fotos, sodass ihr einen Vorgeschmack auf einen tollen Ausflug bekommt!

Panoramabilder von Werkstätten:

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